26.06.2020

#WasWäreWenn die Regierung proaktiv und dringend auf den Klimaschutz reagierte

#InZeitenVonCorona kann die Regierung proaktiv reagieren und kurzerhand Rettungspakete in Milliardenhöhe freisetzen

#WasWäreWenn sie dieses Durchsetzungsvermögen und diese Dringlichkeit auch im Klimaschutz anwendet

 

 

In Zeiten von Corona haben alle Regierungen die notwendigen Maßnahmen ergriffen, um Eindämmungsperioden zu verlängern, neue Verhaltensregeln aufzustellen und bestimmte wirtschaftliche Aktivitäten auszusetzen, um ihre BürgerInnen zu schützen. Die Regierungen haben, entgegen dem, was sie seit langem behaupten, in sehr kurzer Zeit radikale und unglaublich kostspielige Maßnahmen ergreifen können, um der drohenden Gefahr entgegen zu wirken. Diese Maßnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit, die auf nationaler Ebene (leider ohne internationale Koordinierung) ergriffen wurden, haben eine weitaus bedeutendere Auswirkung auf die Verringerung der Emissionen als die Umweltpolitik der letzten Jahre.

Die dringenden Maßnahmen, die wir für das Klima brauchen, sind keine kurzfristigen Maßnahmen um die Gesellschaft einzusperren. Dies wäre unhaltbar und wahrscheinlich kontraproduktiv. Was wir brauchen sind nachhaltige, transnationale, solidarische und langfristige Maßnahmen. Die Klimakrise stellt eine unumkehrbare Transformation dar – WissenschaftlerInnen sprechen von „Tipping Points“, die bereits erreicht sind (z.B. Erwärmung der Ozeane). Sie erfordert daher strukturelle Veränderungen, die von den Gesellschaften umgesetzt und langfristig aufrechterhalten werden können.

Was wäre, wenn wir die Gefahr des Klimawandels und des Verlustes der biologischen Vielfalt als eine unmittelbare Gefahr betrachten würden, die mit Entschlossenheit gehandhabt werden muss?

Was wäre, wenn wir verhindern würden/könnten, dass die Gesundheitskrise sich zur tickenden Zeitbombe in Sachen Klima entwickeln würde? Die Geschichte hat uns gezeigt, dass auf krisenbedingte Rückgänge der Treibhausgasemissionen immer ein Aufschwung folgt. China zum Beispiel, das erste Land das seine Industrie auf Halbmast gestellt hatte, hat die Emissionen des Vorjahres bereits wieder aufgeholt.

Was wäre, wenn die Europäische Kommission die Kurve kriegen würde und es schaffen würde, dem Green Deal eine neue Dimension zu geben, bevor er unter dem Vorwand der wirtschaftlichen Erholung auseinander gerissen wird? Polen und die Tschechische Republik haben bereits gefordert, die aktuellen Ziele nach unten zu revidieren, obschon diese bereits jetzt in den Augen von Votum Klima im Sinne eines Paradigmenwechsels nicht weit genug gehen…

Was wäre, wenn wir uns trotz der gegenwärtigen wirtschaftlichen Krise weigern würden, Regierungen und Unternehmen unter diesem Vorwand einen Verzicht auf eine “wahre” Umweltpolitik zu genehmigen/bewilligen(und durchzusetzen)?

Was wäre, wenn wir die auf der COP21 versprochenen Maßnahmen umsetzen und  die Mittel für eine starke Umweltpolitik endlich bereitstellen würden?